Fernsehfilm Deutschland 2015-Felix Murot und Magda Wächter werden morgens in das Parkhaus der Spielbank in Wiesbaden gerufen. Dort, im Treppenhaus, wurde ein Toter gefunden. Während der Spurensicherung entdeckt Murot im Kofferraum eines Autos eine weitere Leiche. Er findet er heraus, dass einer der Toten kurz zuvor einen hohen Geldbetrag gewonnen hat, das Geld allerdings ist verschwunden. Ging es tatsächlich nur um Geld oder steckt doch mehr hinter den Morden?-Dann passiert es: Ulrich Tukur selbst wird des Mordes verdächtigt. Ein Film im Film. Rasch erkennt Tukur, der Tukur spielt, dass es in der Filmbranche keine Loyalitäten gibt. Er stellt sich aber auch noch andere Fragen, die mit der Natur der filmischen Illusion zu tun haben und mit seiner eigenen Rolle im vergnüglichen Spiel um die Widersprüche des Genres. Ein selbstreflexives Spiel, in dem sich die Hauptfigur in interessanten Volten um sich selbst dreht. Wie ist das eigentlich, wenn man einen Kommissar spielt oder spielt, ihn nur zu spielen, während man eigentlich Ulrich Tukur ist, wobei man den allerdings hier auch nur spielt? "Wer bin ich?"-Neben Ulrich Tukur und Barbara Philipp sind in weiteren Rollen das Frankfurter "Tatort"-Team Wolfram Koch und Margarita Broich sowie Martin Wuttke, Michael Rotschopf, Yorck Dippe, Sascha Nathan, Caroline Schreiber, Justus von Dohnányi, Elias Eilinghoff, Franz Dobler und Eisi Gulp zu sehen. An der Kamera stand Michael Kotschi, für das Szenenbild war Börries Hahn-Hoffmann verantwortlich, den Ton besorgte Majid Sarafi. Den Schnitt machte Stefan Blau, um das Kostümbild kümmerte sich Katharina Schnelting. Die Produktionsleitung hatte Uli Dautel.-Erstausstrahlung: 27.12.2015
Mmh, wieder ein sehr ungewöhnlicher, eben ein echter Murot! So seltsam, dass hier niemand zu einer Rezension bereit ist?! Ich habe eine Meinung: Zunächst zu meinem Vorredner - es ist längst korrigiert worden, Audio- und Videospur sind absolut synchron, Bild und Sound sind auf höchstem Tatort-Niveau! Der Film selbst spielt auf mindestens zwei (Meta-)Ebenen, was sehr spannend und auch witzig zu beobachten ist (ich musste einige Male laut auflachen, weil die Situationskomik zwischen den "echten" Typen hinter dem Set teilweise echt schräg ist). Wie im Interview mit dem Regisseur Jörg Himstedt nachzulesen (als einzige Rolle am Tatort-Set im Film durch jemand anderen vertreten), spielen die Originalfiguren - wie Tukur & Philipp, Koch & Broich sowie der Ex-Tatortermittler Wuttke -, wohl in extrem überspitzter Form, sich selbst! Wobei das männliche Trio, von einem süffisant spöttischen "echten" Kommissarduo verdächtigt, doch ziemlich exzentrisch bis unsympathisch wirkt - mutig!
Schade, wie jüngst die Folge "Es lebe der Tod" ist auch diese Folge in der Mediathek asynchron, erst die Mundbewegung, dann mit Zeitverzögerung der zugehörige Text.