Fernsehfilm Deutschland 2015-Es ist Ende September. Franz Leitmayr verlässt die Stadt. Wie jedes Jahr. Denn es ist Wiesn. Und die erträgt er nicht. Seine Wohnung hat er an zwei Schwedinnen untervermietet. Batic hingegen packt die alten Geschenke seiner kroatischen Tanten aus. Denn die Tanten kommen zum Oktoberfest zu Besuch. München im Ausnahmezustand.-Kaum in Italien angekommen, ruft Batic Leitmayr zurück. Auf der Geldbörse eines Wiesnbesuchers, der am Morgen tot aufgefunden wurde, waren ausgerechnet seine Fingerabdrücke. Leitmayr hatte dem Italiener auf dem Weg zum Bahnhof noch das Portemonnaie in die Tasche zurückgeschoben. Er schien komplett betrunken zu sein. Doch laut Obduktionsbericht hatte er nur 0,7 Promille.-Offenbar war also nicht das Wiesnbier für den desolaten Zustand des Italieners verantwortlich. Das Toxscreening zeigt: in seinem Blut war GHB, Liquid Ecstasy. Und er war nicht der einzige Fall. Im Amperbräuzelt häufen sich die GHB-Fälle rapide. Und in Verbindung mit Alkohol kann GHB tödlich sein. Dennoch soll das Zelt nicht geschlossen werden.-Batic und Leitmayr stehen mit ihrem Team einer Masse an über 10.000 feierwütigen Zeltbesuchern und gestressten Amperbräu-Angestellten gegenüber. Hier könnte jeder den Gästen GHB ins Bier schütten, ohne dass es auffällt. Die Lage ist völlig unübersichtlich. Auffällig ist nur, dass alle Vergiftungsopfer junge Männer sind. Die Leiterin der Operativen Fallanalyse Christine Lerch sieht darin ein System. Sie glaubt an einen Einzeltäter, der stellvertretende Aggressionsdelikte verübt.-Verdächtig ist aber auch Restaurantleiter Korbinian Riedl, der nach dem Tod des alten Wiesnwirtes Moosrieder mit dessen Ehefrau als seiner Nachfolgerin zurechtkommen muss. Die Moosriederin beschäftigt Leute über 50 nicht mehr und nach Riedls Ansicht bricht sie mit der guten alten Tradition.-Ein Fall aus einer Welt, in der viel verdient und viel getrunken wird, eine Welt, in der die einen arbeiten und die anderen feiern, die einen dazu gehören und die anderen nicht.-Die übrige Filmmusik wurde eigens für den Tatort von Johannes Brandt und Gerd Baumann komponiert und ist nicht im Handel erhältlich. Vor- und Abspannmusik stammt von Klaus Doldinger-Erstausstrahlung: 20.09.2015
Hervorragend. Hier ist gelungen Klischees zu bedienen ohne in die Fischerin-vom-Bodensee-Falle zu tappen. Ein schmaler Grad der hier gemeistert wurde!
Seit nun die österreichischen Tatorte mit Geoblocking belegt sind, sind mir die Münchner die liebsten... Dieser hier ist einfach schön ! Viele Klischees, viel Lokalkolorit, viele flotte Klamotten :-) und routinierte Ermittler, die mir schon lange ans Herz gewachsen sind. ‘S passt !
... nicht grade Werbung fürs Oktoberfest. Das wäre ein Fest für das Virus gewesen. Was ist eigentlich mit Mavie Horbiger? Man sieht diese hervorragende Vertreterin eines grossen Namens viel zu selten.Offenbar ist Talent doch erblich. Der ganze Film verdient eine 1 mit Stern. Kann man mit Genuss ein zweites Mal ansehenm