Fernsehfilm Deutschland 2013-Der neunjährige Benjamin Steiner ist aus der Wohnung seines Musiklehrers entführt worden. Die beiden Kommissare Till Ritter und Felix Stark werden von Einsatzleiter Baumann als Kontaktpersonen für die Eltern eingesetzt. Linda und Hermann Steiner verbringen bange Stunden voller Angst, bis sich der Entführer endlich meldet: Eine DVD zeigt das entführte Kind bei guter Gesundheit. Das Lösegeld soll in zwei Teilen übergeben werden.-Die ersten 500.000 Euro übergibt Linda Steiner unter strenger Polizeiüberwachung am Alexanderplatz. Danach macht der Entführer keinerlei Anstalten, den Ort zu verlassen. Stattdessen beginnt er, das Geld unter den Passanten zu verschenken und lässt sich schließlich problemlos festnehmen. Seine zweite Lösegeldforderung möchte er den Eltern gern persönlich mitteilen – den Aufenthaltsort von Benjamin allerdings verschweigt er hartnäckig.-Wie sich herausstellt, handelt es sich bei dem Entführer um Uwe Braun – einen Mann ohne festen Wohnsitz, ohne Bankkonto, ohne Kontakt zu seiner Familie und damit ohne nennenswerte Anhaltspunkte für die Beamten. Als die Eltern schließlich im Vernehmungszimmer auf den Entführer ihres Sohnes treffen, stellt sich heraus, dass Bankdirektor Hermann Steiner den Mann kennt. Er kann sich nur nicht gleich erinnern, aus welchem konkreten Zusammenhang.-Uwe Braun hingegen weiß das offenbar ganz genau – und stellt seine zweite Lösegeldforderung: zehn Millionen Euro, das Geld will er im Präsidium entgegennehmen. Ritter und Stark wird klar, dass sich Braun moralisch im Recht sieht – was treibt den beharrlichen schweigenden Mann zu dieser Wahnsinnstat? Die Zeit rennt den Kommissaren davon, das Trinkwasser von Benjamin wird knapp. Ritter und Stark nehmen Kontakt zu Brauns Sohn Michael auf – wird er seinen Vater zur Vernunft bringen können?-Grimme-Preisträger Edgar Selge und sein Sohn Jakob Walser stehen in diesem "Tatort" zum ersten Mal gemeinsam vor der Kamera: Sie spielen Vater und Sohn. Der "Tatort: Machtlos" ist eine Produktion der Askania Media Filmproduktion GmbH im Auftrag von Rundfunk Berlin-Brandenburg und ARD Degeto für Das Erste. -Erstausstrahlung: 06.01.2013
öffentlich rechtliches Fernsehen hat einen Auftrag. Dem wird man mit solch einem Tatort gerecht. Wer nur Unterhaltung, Enstspannung und Kurzweil sucht, für denb gibt es genug Möglichkeiten. Ein aktuelles Reizthema in einen Tatort zu packen, macht mit die ARD etwas symphatischer... wir brauchen mehr solcher Beiträge - inhaltlich und aussagemässig herzlichen Dank
Für mich ist dieser definitiv einer der besten Tatorte, die ich bisher sehen durfte. Spannend bis buchstäblich zur letzten Minute und wirklich zum Nachdenken anregend. Wenn man Verhalten und Aussagen des Täters beobachtet und analysiert, ist aus meiner Sicht eigentlich schon vorher klar gewesen, wie genau er sein Opfer zurückgelassen hat, dennoch möchte ich als Zuschauerin unbedingt die genauen Hintergründe und Gedanken des Täters kennen und wissen aus welchen Antrieben heraus er handelt (will man doch nicht so recht glauben, dass ihm die unmittelbaren Folgen seines Handelns derart gleich sind). Als diese dann langsam deutlich werden, wird nicht nur die Frage nach Recht und Gerechtigkeit (erneut) gestellt, sondern auch der Zuschauer, das heißt wir ALLE angesprochen und es wird sehr zum Nachdenken angeregt. Danke für die Produktion eines solch mutigen und wichtigen Tatorts und Hut ab an die Drehbuchautoren!
Warum gibt es keine Untertitel???? **Das Erste: Vielen Dank für den Hinweis. Die KollegInnen sind informiert. Der Tatort ist unter folgendem Link mit Untertitel abrufbar: http://www.ardmediathek.de/tv/Film-im-rbb/Tatort-Machtlos/rbb-Fernsehen/Video?bcastId=10009780&documentId=51152536
Wenn ich den Kommentar von Frl Christa lese, wird mir schlecht. Selbstverständlich ist Christas Entspannung ein echtes Ziel für Tatortredakteure. Sie muss ja morgen wieder ihr Brötchen verdienen. Guten Appetit, Christa!!!! Aus meiner Sicht einer der besten Tatorte seit langem. Und genügend Stoff zum Nachdenken, Aufarbeiten und darüber sprechen. Dafür gebe ich doch glatt ein paar Stunden Schlaf her. Kompliment an das Filmteam und die Schauspieler.
Ich finde den Teil sehr mutig.
Moment mal, Christa, was sagst Du da? Es ist ja keine Erfindung der Drehbuchautoren, dass wir auf Kosten der Menschen leben, die anderswo verhungern. Der Täter im Film wollte auf diesen strukturellen Rassismus aufmerksam machen, dass, wenn hier ein Kind in Gefahr ist, Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt wird, während eben Beispielsweise Spekulation auf Lebensmittel erlaubt bleibt. Natürlich ist das eine absolut notwendig aber warum nimmt das Leben der Menschen, die nicht hier geboren sind, einen anderen Stellenwert ein? Herr Braun hat die Eltern nicht schlafen lassen, um einen Punkt zu machen. Natürlich hat der Kommissar recht: der Zweck heiligt nicht die Mittel. Aber genau dafür ist der Film ja da, das ist die Aufgabe von Kunst. Weil es moralisch nicht gerechtfertigt wäre, das Verbrechen tatsächlich zu begehen, hat nun die ARD ihren Bildungsauftrag ernst genommen und lässt uns nicht schlafen. Dieser Film MUSS unangenehm sein. Wir brauchen mehr davon, schlaf nicht gut.
Ich fand es nicht so gut. Ein klein wenig mehr Aktion und weniger psychologisches Drama. Wenn ich abends fernseh schaue, moechte ich schlafen gehen koennen. Und nicht die halbe Nacht wach liegen. Tatort soll nicht nur ein Krimi sein, sondern auch entspannen koennen. Wenn sie so ein Tatort bringen, muessten sie es Mittags zeigen, dass man am Abend schlafen kann, denn die meisten von uns muessen ja morgens zur Arbeit gehen. Frueher war Tatort spannened, hoert endlich mit dem psychologischem Zeug auf, wir haben genug Stress im Leben und brauchen sows nicht.