Fernsehfilm Deutschland 2012-Ein toter Rentner im Park gibt den Kommissaren Ballauf und Schenk Rätsel auf. Ist der alte Mann in eine Schlägerei geraten? Wurde eine weitere Person verschleppt, wie eine Zeugin berichtet?-Bald wird die böse Vorahnung der Ermittler Gewissheit: Sie haben es mit einem Entführungsdrama zu tun. Daniel, der 22-jährige Sohn des Bauunternehmers Markus Wächter, ist das Opfer. "Keine Polizei" fordern die Entführer – und eine Million Euro. Die Entführung weist Parallelen zu einem früheren Fall auf, bei dem die Täter nie gefasst wurden. Haben sie jetzt erneut zugeschlagen?-Während Ballauf und Schenk fieberhaft nach Hinweisen suchen, hofft der entführte Daniel in einem Verlies auf Rettung.-Erstausstrahlung: 08.01.2012
In der AD-Variante werden zu Beginn des Films die Figuren vorgestellt. Das ist gut gelungen. Diesen Text könnten Sie auch bei aktuellen Produktionen einsetzen.
....aber im Erdgeschoss der Opferfamilie ist die halbe Hundertschaft eingenistet, die Herren und Damen Ermittler gehen ein und aus wie Zuhause, gruppieren sich im Wohnzimmer und das bei offenen Vorhängen an allen Fenstern in alle Richtungen...weil ja Entführer niemals das Haus kontrollieren, ob die Opfer sich auch an die 'Keine Polizei`-Vorgabe halten....na ja.
Leider spart der Tatort nicht an Klischees und kommt erstaunlich altbacken und bieder daher. Ich hätte das Produktionsjahr, wäre da nicht der schon standardmäßige Handy- bzw. Smartphonegebrauch und die schicken 16:9-Bilder in HD gewesen, doch eher noch 10 Jahre früher vermutet (Anfang der 2000er statt 2012). Mal abgesehen von Äußerlichkeiten, so war es doch gerade die Rollenverteilung, die mich wenig überraschte: die zerbrechliche, emotional mitgenommene Mutter - der um Selbstbeherrschung und Vernunft ringende und (scheinbar) handelnde und entscheidene Vater, die junge Geliebte, das gebrochene männliche (frühere) Entführungsopfer, das natürlich keine Therapie nimmt, sondern sich zurückzieht - die fürsorgliche Ehefrau, die nicht von ihrem völlig veränderten Mann lassen kann... Trotzdem ist es schon das zweite Mal, dass ich diesen Tatort gesehen habe. Man bekommt einfach das, was drauf steht: klassische Krimikost mit typischem Dramaanteilen und Kölner Lokalkolorit, passt schon.
Wenn man die Sendung schon mit Stammtischbehauptungen und -gegenwehr sprenkelt ("5 Jahre Mutterschutz", "Ich gehöre auch zum Team" ), warum wundert sich dann niemand, dass die Ehefrau aus der Opfer&Täter-Familie nicht irgendwo Vollzeit arbeitet ? Ist das jetzt schon wieder dermaßen undenkbar ? Habe ich was verpasst? Für wie normal soll man die Abstinenz von der familiären Wirtschaftlage halten? Verblüfft.