Kriminalfilm Deutschland, 2011-Die 32-jährige Tini Bürger kennt nur einen Chef: Teufel Alkohol. Seit ihr Lebensgefährte Lassnik vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam, steht sie mit ihrer Tochter Nessi allein da. Depressionen bestimmen die Tage und Nächte vor dem ständig laufenden Fernseher. Ihre 13-jährige Tochter organisiert den Haushalt, das Essen und pflegt für ein paar Euro ihre "angebliche Großmutter". An einem frühen Morgen wird Nessi Zeugin, wie ein Mann an einer Tankstelle erschossen wird. Was genau hat Nessi gesehen?-Bei dem Toten handelt es sich um den 55-jährigen Gerd Zach, verheiratet mit der attraktiven und wesentlich jüngeren Leonie, gelangweilte Herrscherin in ihrem ambitionierten Bogenhausener Reihenhaus. Er war auf dem Weg zur Jagd und wurde mit seinem eigenen Gewehr erschossen. Selbstmord kann sehr schnell ausgeschlossen werden. Was brachte den Mann dazu, an dieser Milbertshofener Billigtankstelle seinen Sprit aufzufüllen? Und wer konnte Zach ausgerechnet hier, in der Hochburg der "Hartzer", vermuten, um seinem Leben ein grausiges Ende zu bereiten?-Die Münchner Hauptkommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr wissen, dass Armut in München unsichtbar bleibt – anders als anderswo. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Kaum jemand weiß, wie es hinter den Fenstern des Nachbarn wirklich aussieht. Wohnen da Armut, Alter, Krankheit? Die am meisten Leidtragenden sind häufig Kinder.-Nessi steht seit dem Mord unter ständiger Beobachtung der Polizei. Der Mörder könnte die mutmaßliche kleine Augenzeugin kaltstellen wollen. Der Tote war bei "KoKo" beschäftigt. Die Lebensmittelfirma "Konserven-Koller" aber hatte den stellvertretenden Personalchef Gerd Zach schon lange entlassen. Seine Frau Leonie war ahnungslos. Auch ahnungslos darüber, dass er verantwortlich war für weitere Entlassene, deren Leben von jetzt auf gleich ein Leben am Rande des Existenzminimums bedeutet? Plante einer von ihnen einen Racheakt?-Batic und Leitmayr suchen nach einer Verbindung der unterschiedlichen Milieus. Die Stadt vibriert. Es ist Jagdzeit.-Die übrige Filmmusik wurde eigens für den Tatort von Eike Ebbel Groenewold komponiert und ist nicht im Handel erhältlich. Vor- und Abspannmusik stammt von Klaus Doldinger.-Erstausstrahlung: 10.04.2011