Fernsehfilm Deutschland 2017-40 Jahre liegen der Deutsche Herbst und die Todesnacht von Stammheim zurück. Die Folgen dieser traumatischen Zeit beeinflussen den aktuellen Fall der Kommissare Lannert und Bootz.-Marianne Heider kam angeblich bei einem Badewannenunfall ums Leben. Ihr Exmann Christoph glaubt jedoch, dass sie von ihrem aktuellen Lebensgefährten Wilhelm Jordan ermordet wurde. Christoph Heider wird ertappt, als er den Leichnam aus der Friedhofskapelle entführt, um ihn im Ausland obduzieren zu lassen. Für Thorsten Lannert und Sebastian Bootz sollte das gar kein Fall sein – immerhin hat die Staatsanwaltschaft Marianne Heiders Tod bereits als Unfall zu den Akten gelegt – und Oberstaatsanwalt Lutz weist Emilia Álvarez ausdrücklich an, den Fall nicht wieder aufzurollen.-Doch Thorsten Lannert und Sebastian Bootz finden Heiders Darstellung glaubwürdig genug, um der Sache nachzugehen. Dabei stellen sie fest, dass Wilhelm Jordan in den 70er Jahren als V-Mann für den Verfassungsschutz gegen die RAF eingesetzt war. Ist das der Grund dafür, dass die Kommissare bei den Ermittlungen ständig auf Widerstand aus Polizeibehörde und Staatsanwaltschaft stoßen?-Und ist Wilhelm Jordan überhaupt Wilhelm Jordan? Der Mann hat eine erstaunliche Ähnlichkeit mit einem ehemaligen RAF-Mitglied, das später mit dem Verfassungsschutz zusammenarbeitete und ausgerechnet über die Frage Aussagen gemacht, wie die Waffen in den Stammheimer Hochsicherheitstrakt kamen, aus denen die tödlichen Schüsse auf Baader und Raspe stammten. Wilhelm Jordan, wer auch immer er sein mag, ist immer wieder wegen diverser Delikte aufgefallen, wurde aber nie bestraft oder auch nur angeklagt. Gemeinsam mit Emilia Álvarez beginnen Thorsten Lannert und Sebastian Bootz sich zu fragen, ob der Zeugenschutz selbst den Mord an Marianne Heider umfassen würde.-In der Nacht zum 18. Oktober 1977, nach Befreiung der Lufthansa-Maschine "Landshut" in Mogadischu und der Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer, fand der sogenannte Deutsche Herbst seine Zuspitzung in der "Todesnacht von Stammheim", in der Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in ihren Gefängniszellen den Tod fanden und Irmgard Möller sich lebensgefährlich verletzte. Diese historische Situation, die sich in diesem Herbst zum 40. Mal jährt, bildet den Hintergrund für Dominik Grafs Stuttgarter "Tatort: Der rote Schatten". Die langen Schatten jener Nacht und des Kampfs gegen den RAF-Terrorismus reichen in dem Tatort bis in die Gegenwart. Genauso wie die ungeklärten Fragen, die damit verbunden sind, zum Beispiel: Wie kamen die Waffen wirklich in den Hochsicherheitstakt des Stammheimer Gefängnisses? Wie weit reicht der Spielraum für den Verfassungsschutz? Warum ist es nicht möglich, die Ereignisse in der Nacht zum 18. Oktober zweifelsfrei zu klären? Dominik Graf beschäftigt sich in seinem ersten Stuttgarter "Tatort" mit diesen Fragen. Vergangenheit und Gegenwart greifen ineinander. Dafür nutzt Dominik Graf historisches Material, das er virtuos mit nachgedrehten Szenen verschränkt. -Die Filmmusik wurde eigens für den Tatort von Sven Rossenbach, Florian Van Volxem und Leo Henrichs komponiert und ist kostenlos auf Soundcloud verfügbar. Vor- und Abspannmusik stammt von Klaus Doldinger.-Erstausstrahlung: 15.10.2017
.... für die Zuschauer, die an die übliche einfache Kost gewöhnt sind. Anders ist es nicht zu erklären, dass kaum Kritiken für diesen brillanten Tatort hier zu finden ist. Es leben ja noch viele, die Stammheim und RAF selbst erlebt haben, so wie ich. Aber vielleicht wollen die nicht mehr daran denken oder der Kalk rieselt schon zu sehr... Sehr schade.
Ich denke nicht, dass das Verständnis dieser Handlung generationsabhängig ist; genug Geschichten und Filme bezüglich radikal politischer und korrupter Intrigen sind gezeigt und erzählt worden, auch in den letzten 10 Jahren... Für mich, der ich die Entführung und Ermordung von Hans-Martin Schleyer, sowie die Entführung der Lufthansamaschine (Mogadischu) und die Selbsttötung (?) der Inhaftierten der RAF im Gefängnis damals im deutschen Fernsehen miterlebt hatte, war dieser Tatort äußerst innteressant. Interessant auch, Astrid Frühwein einmal in solch einer Rolle zu sehen...
Der Film war sehr realistisch gut gemacht spannend bis zum Ende
den die juengere Generation nicht versteht !! Egal !!
Endlich einmal wieder ein guter Tatort aus Stuttgart. Spannende Geschichte und schauspielerisch meiner Meinung nach die beste Leistung der beiden Kommissare bisher.
Diesen Tatort finde ich leider nicht besonders spannend und die Story ist mir zu konstruiert. Schade...
Grossartig ! Danke
So sehr ich Dominik Graf's Regiearbeit schaetze, aber bei diesem Tatort sind ihm wohl die Pferde durchgegangen. Endlos lange Sequenzen aus den 70er Jahren passten nicht zum eigentlichen Mord und die Querverbindungen zum aktuellen Fall waren mehr als abstrus. Dies war eher eine Dokumentation ueber die RAF und ihre Sympathisanten, als ein Krimi. Und die Loesung des Falls vollkommen hahnebuechen. Aber der Hannes Jaenicke hat schoen boes und brutal gespielt.
auch wenn einige Fakten so wohl nicht gewesen sind, ist es trotzdem ein sehr gelungener Tatort. Gute Story, gute Schauspieler, einfach Top.
sagen können, wie es war. Hatte die da nicht ausgesagt? Dann wüsste man das doch.
leider Wiederhohlung.....